DESIGN FÜR Recycling

Erreichen Verpackungen das Ende ihres Lebensweges, so ist es aus Umweltperspektive zu bevorzugen, dass die während ihrer Herstellung eingesetzten Ressourcen mit höchst möglichem Nutzen wiederverwendet werden, anstatt dass lediglich eine Beseitigung der Verpackung erfolgt.

Design für Recycling zielt darauf ab, die Rückgewinnung der Verpackungsmaterialien für eine weitere Nutzung zu unterstützen. Neben anderen Umweltvorteilen wie der Einsparung fossiler Ressourcen trägt dies signifikant dazu bei, die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren, die für den Klimawandel verantwortlich sind.

Im Falle, dass nicht alle Verpackungsanteile unter den existierenden Bedingungen der installierten Recycling-Infrastruktur recycelt werden können, sollte zumindest noch der Energiegehalt für Heizoder andere Energieversorgungszwecke genutzt werden.

Eine Voraussetzung für ein effektives Kunststoffverpackungsrecycling ist die Existenz einer gut ausgebauten Abfallerfassungs- und Recycling-Infrastruktur, die eine Sortierung der Kunststoffverpackungen für die entsprechende Weiterbehandlung beinhaltet. Doch selbst in Ländern, in denen eine derartige Infrastruktur bislang fehlt, können recyclingfähige Design-Lösungen Investitionen in eine entsprechende Erfassungs-, Sortierungsund Recycling-Infrastruktur stimulieren.

In der Europäischen Union wurde eine politische Rahmensetzung etabliert, die darauf abzielt, derartige Abfallerfassungs- und Behandlungsstrukturen in ganz Europa zu implementieren, um so das übergeordnete Ziel zu unterstützen: Eine Kreislaufwirtschaft, die den Kreislauf von Produkten und Materialien schließt und die Verpackungen und Packgüter gleichermaßen erfasst.

Durch Design für Recycling können die bestehenden Potentiale für gesteigerte Recyclingraten und geschlossene Kreisläufe erschlossen werden.

Kunststoffverpackungen Status Quo vs Ziel

OPTIMIERUNGSANSÄTZE

Die Unterstützung des Materialrecyclings durch Design für Recycling ist der bevorzugte Ansatz in allen Regionen mit gut etablierten Erfassungs-, Sortierungs- und Recycling-Infrastrukturen für Verpackungsabfall. Auch für andere Regionen kann dieser Ansatz verfolgt werden, um die Verpackungen für die Zukunft als “Recycling-Ready” zu kennzeichnen.

Auf der System-Ebene bedeutet dies, wenn noch keine oder ungenügende Erfassungs-, Sortierungs- und Recyclingstrukturen verfügbar sind, diese implementiert werden müssen, um die Erfassung der Verpackungen für nachfolgende spezi sche Sortier- und Recycling-Schritte sicherzustellen. Zusätzliche Anreize für die Kunden, z. B. durch Rücknahme- oder Pfandsysteme, können diese Bestrebungen durch erhöhte Rücklaufquoten unterstützen.

Auf der Verpackungs-Ebene dreht sich alles darum, die Verpackung so zu gestalten, dass sie:

  • durch den Konsumenten gesammelt werden kann – in dem Sinn, dass sie vom Konsumenten eindeutig als Kunststoffverpackung identifiziert werden kann
  • detektierbar durch die Sortieranlagen ist – d.h. dass sie in die Sortierfraktion für das entsprechende Recyclingverfahren gelangt
  • recycelbar nach dem Stand der Recyclingtechnik ist – sodass Sekundärmaterialien erzeugt werden können, die zu den Marktanforderungen passen.

Nur wenn es (noch) nicht erreichbar ist, dass alle Verpackungskomponenten vollständig recycelt werden, so sollte zumindest der Energieinhalt der verbleibenden Restfraktionen so weit wie möglich zur die Energieerzeugung genutzt werden.

Auf Verpackungs-Ebene erfordert dies, dass die Materialzusammensetzung der Verpackung
es möglich macht, einen relevanten Anteil der Feedstock-Energie als Elektrizität, Dampf oder Ersatzbrennstoff zurückzugewinnen. Das bedeutet auch, dass Substanzen vermieden werden sollten, die zu einem erhöhten Aufwand bei der Abgasreinigung führen und so die Ef zienz der Energienutzung beeinträchtigen.

Die Umsetzung dieser Anforderungen steht nicht im Widerspruch zum übergeordneten Ziel der Recyclingfähigkeit, vielmehr laufen sie in die gleiche Richtung.

WEITERE STRATEGIEN