DESIGN FÜR EINE OPTIMIERTE RESSOURCENNUTZUNG
Design für eine optimierte Ressourcennutzung zielt darauf ab, die Mengen natürlicher Ressourcen, welche für die Produktion der Verpackungsmaterialien verwendet werden, zu reduzieren. Gleichzeitig wird dadurch auch die Materialmenge, die nach der Nutzung der Verpackung als Abfall anfällt, reduziert und damit die Umweltwirkungen, die sich aus der Abfallbehandlung ergeben.
Ansätze, die dazu beitragen ein Design für eine optimierte Ressourcennutzung zu erreichen, sind:
- Mehrweglösungen
- Materialeinsparungen
- Einsatz von Recycling-Material
- Einsatz biobasierter Materialien
Ungeachtet ihrer Verschiedenartigkeit, adressieren alle diese Ansätze den gleichen Aspekt: Sie vermindern die Umweltwirkungen aus der Rohstoffgewinnung und der Herstellung der Verpackungsmaterialien. Diese umfassen den Energieverbrauch und die daraus resultierenden CO2-Emissionen, die intensive Nutzung natürlicher Ressourcen sowie mögliche Freisetzungen problematischer Substanzen in die Umwelt.
Mit Blick auf den Schutz der Packgüter muss aber immer sorgfältig die Balance zwischen einem Über- und Unterverpacken gefunden werden.
OPTIMIERUNGSANSÄTZE
Mehrweglösungen bedeutet ein Mehrweg-System aufzubauen, bei dem die Verpackungen zum Abfüller zurückkehren und dort wieder befüllt werden. Dadurch, dass der Verpackungsnutzen durch eine Verpackung mehrfach erbracht wird, steigt die Ressourceneffizienz (als Verhältnis von Ressourceneinsatz zu erbrachtem Nutzen) der bei der Verpackungsherstellung eingeflossenen natürlichen Ressourcen deutlich.
Auf System-Ebene kann dies bedeuten, ein funktionierendes Mehrweg-System aufzubauen, welches sicherstellt, dass die Verpackungen vom Kunden zurückgegeben und mehrfach genutzt werden.
Die Umweltvorteile durch die Materialeinsparungen müssen dann allerdings abgewogen werden gegen den zusätzlichen Ressourcenbedarf der Rückführungs-Logistik, inklusive der Reinigung und Prüfung der Verpackungen, um gegenläufige Umwelteffekte zu vermeiden. Referenzbetrachtungen zeigen, dass im Mittel ab etwa zehn Umläufen davon ausgegangen werden kann, dass keine solchen gegenläufigen Effekte eintreten.
Auf Verpackungs-Ebene bedeutet dies, die Verpackung so zu gestalten, dass sie unter den Bedingungen des Mehrwegsystems mehrfach verwendbar ist.
Materialeinsparung bedeutet die Verpackung aus weniger Material herzustellen, ohne dass sie ihre verschiedenen Kern-Funktionen verliert. Dabei gibt es verschiedene Wege dies zu erreichen.
Auf System-Ebene können es schonendere Transportbedingungen, z. B. durch reduzierte Umladevorgänge oder eine durchgehende Kühlkette, möglich machen, Verpackungsmaterial einzusparen und dennoch eine ausreichende Schutzfunktion
zu bieten. Auch Re-Fill Lösungen bei denen an die Nachfüllverpackungen geringere funktionale Anforderungen gestellt werden als an die Spenderverpackung können hier eine praktische Umsetzung des Optimierungsansatzes darstellen.
Auf Verpackungs-Ebene unterstützen Verringerungen der Wandstärken. Veränderungen der Packungsgröße (z. B. Vermeidung unnötigen Kopfvolumens), Anpassung der Verpackungsdimensionen (besseres Oberflächen-/Volumenverhältnis) oder Verbesserungen des Zusammenwirkens zwischen primärer und sekundärer (ggf. auch tertiärer) Verpackung sowie auch alternative Materialkombinationen mit verbesserter Barrierewirkung eine solche Materialreduktion.
Einsatz von Recyclingmaterial bedeutet, dass das (primäre) Verpackungsmaterial durch Recyclingmaterial ersetzt wird. Recycling- bzw. Sekundärmaterial trägt üblicherweise eine geringere ökologische Last aus der Vorproduktion als primäres Material. Die Verwendung von Recyclingmaterialien ist auch ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, da dies der abschließende Schritt ist, um die Materialkreisläufe zu schließen.
Auf System-Ebene ist es erforderlich zu prüfen, ob Recyclingmaterial unter den geltenden gesetzlichen Anforderungen für primäre Verpackungen des jeweiligen Packgutes eingesetzt werden darf und kann und ob eine Versorgung mit den notwendigen Mengen an Recyclingmaterial in ausreichender Qualität sichergestellt werden kann.
Auf Verpackungs-Ebene ist das primäre Verpackungsmaterial so durch Recyclingmaterial zu ersetzen, dass möglichen anderen technischen Eigenschaften oder bestehenden rechtlichen Anforderungen durch angepasste Design Lösungen Rechnung getragen wird.
Einsatz biobasierter Materialien bedeutet, dass bio-basierte Kunststoffe ausgewählt werden und so die Inanspruchnahme nicht-erneuerbarer Ressourcen verringert wird. Die Nutzung bio-basierter Rohstoffe kann allerdings eine Reihe anderer negativer Umweltwirkungen (wie z. B. Landnutzungskonflikte, Wirkungen auf die Biodiversität, etc.) verursachen, die sorgfältig zu prüfen sind. Dieser Aspekt ist Gegenstand des Eco Design-Strategieelementes „Nachhaltige Materialbeschaffung“ und wird dort vertiefend betrachtet.